Projektwoche: LER/ Religion 5 Tage - 5 Religionen

12.07.2024

5 Tage - 5 Religionen – Geht das überhaupt?

Am Montag besuchten wir im Rahmen der diesjährigen Sommerprojektwoche unserer Schule sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche in Königs Wusterhausen, in denen uns jeweils ein ehrenamtlicher Mitarbeiter etwas zu den Gebäuden erklärte und Wichtiges über das Christentum erzählte. Unser Fazit: Auf jeden Fall eine Besichtigung wert!

Gegenüber der Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin wartete am nächsten Tag Frau Dr. Fromme auf uns, um uns das ,,Jüdische Viertel“ Berlins zu zeigen. Bei extremer Hitze zeigte und erklärte sie uns nicht nur das historische, sondern vielmehr auch das heutige jüdische Leben in Berlin. Interessant waren u.a. die alte Poststelle, das jüdische Krankenhaus, das jüdische Gymnasium, der alte jüdische Friedhof usw.

Wer hätte gewusst, dass die riesige Poststelle in der Oranienburger Straße nur erbaut wurde, um die Aufmerksamkeit von der Synagoge abzulenken und auf sich zu richten, da die Nazionalsozialisten damals nicht wollten, dass die Synagoge das schönste und auffälligste Gebäude des Viertels war? Die hohe Polizeipräsenz vor den einzelnen jüdischen Einrichtungen heute führte uns noch einmal vor Augen, wie hoch die Bedrohungslage für Menschen mit jüdischem Glauben ist.

Am Mittwoch besuchten wir die Mevlana Moschee in Kreuzberg. Nach einer kurzen Begrüßung setzten die Damen ihre Kopftücher auf und alle zogen ihre Schuhe aus – ungewöhnlich, aber ein tolles Erlebnis. Als wir dann alle gemeinsam auf dem weichen Teppichboden saßen, begann der Imam die erste Sure aus dem Koran zu singen. Danach erklärte er uns die Grundlagen des Islam. Aber nicht nur das: Wusstet ihr, dass in der Moschee leere Straußeneier verteilt sind, um Spinnen fernzuhalten?

Es war ein spannender Tag, der wie im Flug verging.

Ein riesengroßer grüner Garten mit vielen bunten Blumen begrüßte uns am Donnerstag in Berlin – Friedrichshain: das Buddhistische Zentrum in der Kinzingstrasse. Eine der dort ausschließlich ehrenamtlich arbeitenden Frauen empfing uns und führte uns erst einmal zur Stupa, die wir dreimal umrundeten, weil die Buddhisten glauben, dass man so vor der Wiedergeburt als Tier geschützt ist.

Nach einer Führung durch den Garten gingen wir gemeinsam in den Tempel. Als erstes fiel sofort ein riesiger Buddha in der Mitte des Raumes auf. Er ist goldfarben und ca. 3 Meter groß. Auf dem Altar vor ihm legen Besucher gerne Geschenke ab, um ihre Dankbarkeit auszudrücken.

Wir saßen alle auf kleinen Sitzkissen und hörten gespannt den Erklärungen zu dieser fernöstlichen Religion zu. In der sich anschließenden Meditationsübung mussten wir eigentlich nur 5 Minuten die Stille genießen und in uns hineinhören. Welch eine Herausforderung !

Am Freitag brachten uns Frau Leidig und Frau Neumann den Hinduismus auf spielerische Art und Weise näher. Die zahlreichen Götter in dieser Religion sind schon sehr verwirrend.

Am interessantesten im Hinduismus ist es, dass man in verschiedene Kasten wiedergeboren werden kann und dass die schlechteste Kaste die ist, in der man als Ungeziefer wieder zu Welt kommt. Zum Abschluss gingen wir am Kirchplatz in KW indisch essen und haben gemeinsam die Woche ausgewertet. Wir ließen uns verschiedene indische Gerichte schmecken, die sehr lecker waren. Vielen Dank an die super Organisation des „Madhu“ – Teams.

Die Woche an sich hat wirklich Spaß gemacht und wir haben Dinge erlebt, die man alleine nie so unternehmen würde. Und ja, man lernt in 5 Tagen – 5 Religionen kennen, wenn auch nur in groben Zügen.

Vielen Dank sagen wir vor allem dem Förderverein unserer Schule, der uns mit der finanziellen Unterstützung die Führungen zum jüdischen Leben in Berlin und im buddhistischen Zentrum ermöglichte.

Wir würden diese Woche jederzeit wiederholen, vor allem mit der gelungenen Organisation durch Frau Leidig und Frau Neumann.

 

Jerina Scharschmidt (11/5)

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