Nicht umsonst nimmt an unserem Friedrich- Wilhelm- Gymnasium die Berufs- und Studienorientierung einen wichtigen Platz ein, denn auch in diesem Jahr hatten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 11 und 12 wieder die Möglichkeit, an Vorlesungen teilzunehmen, wie man diese sonst nur an Hochschulen und Universtäten erleben darf. So fanden in der Woche vom 13.- 17. Februar 2023 Akademievorträge der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an unserer Schule statt, zu denen Professoren aus verschiedenen Fachrichtungen eingeladen waren.
Alle Interessierten hatten die Möglichkeit, sich je nach ihren Neigungen zu den Vorlesungen einzuschreiben. Angeboten wurden Veranstaltungen aus den Bereichen Philosophie, Staats- u. Völkerrecht, Geschichte, Sprachwissenschaft, Turfanforschung, Lexikographie, Orthographie, Mathematik, Germanistische Linguistik, Informatik und Geisteswissenschaft. Bei dieser großen Auswahl entschieden wir uns schließlich für die Vorträge „Geschlechterverhältnisse um 1800“, „UN- Sicherheitsrat im Zentrum der heutigen Weltordnung“, „Indogermanische Sprachwissenschaft“, „Wie kommt das Digitale in die Geisteswissenschaft?“ und „Gab es eine Sprache der Stasi?“
Besonders gut gefallen hat uns die Vorlesung „Gab es eine Sprache der Stasi?“. Darin wurden unter anderem die Bedeutung der ideologischen Gesinnung eines Schreibers reflektiert und die Fragen nach den sprachlichen Mitteln und den Strategien, mit denen IM (inoffizielle Mitarbeiter) versucht haben, Informationen zurückzuhalten, um bespitzelte Personen zu schützen, beantwortet. Auch der Vortrag „Der UN- Sicherheitsrat im Zentrum der heutigen Weltordnung“ hat uns sehr begeistert, welcher das Dilemma zwischen der Entscheidungsmacht der souveränen Mitgliedsstaaten der UN und der durch die institutionelle Struktur geschaffenen Macht der Einzelstaaten zeigt.
Auffallend für uns war besonders die Art und Weise, in der die Vorlesungen gehalten wurden und die im Gegensatz zu einer Unterrichtsstunde in der Schule stand. So waren wir überrascht, mit welch einem hohen Maß an Aufmerksamkeit man als Student den jeweiligen Ausführungen folgen muss. Ein Professor geht noch viel intensiver auf ein Thema ein und man selbst muss für sich das Wichtigste herausfiltern. Auch der Sprachgebrauch ist wesentlich anspruchsvoller.
Erschöpft, aber hochmotiviert verließen wir die Seminare und haben nun eine klarere Vorstellung von einem Studium.
Nele Devender und Emilia Koch, Leistungskurs Deutsch 11